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Malawi ist das mit Sicherheit ärmste Land, dass wir bis jetzt bereist haben und wird es nach jetzigem Plan auch bis zum Ende der Reise bleiben! Malawi gehört aktuell noch zu den ärmsten Ländern dieser Erde, was sich zum Beispiel durch die durchschnittliche Lebenserwartung, welche bei 43 Jahren liegt, bemerkbar macht!
Noch viel schlimmer ist die aber dem Präsident zu verschuldete Preispolitik die einfach absolut hirnrissig ist! Die Wirtschaft Malawis ist komplett im Eimer und als Maßnahme hat die Regierung beschlossen alle Preise absolut gigantisch in die Höhe zu jagen! Zur Folge hat das, dass sich wenn überhaupt noch die Oberschicht, die in Malawi aber kaum vorhanden ist, etwas leisten kann.
Wir geben einfach ein paar Preisebeispiele die es vielleicht ein bisschen verdeutlichen:
500g Nudeln: 1,75 Euro
Nudelsoße : 5 Euro
Liter Wasser: 1,50 Euro
Liter Benzin : 1,80 Euro
Wir ihr seht sind die Waren völlig überteuert! Da aber Unterkünfte noch ziemlich billig sind, glich sich das für uns alles aus!
Unser erster Stopp war Lilongwe die Hauptstadt des Landes. Dort sind wir dann im Afrika wie man sich es so vorstellt angekommen! Anders wie fast alle Städte zuvor, die ja einigermaßen geordnet und modern waren war Lilongwe eine Stadt in der es wirklich drüber und drunter ging, die komplett verdreckt war und man hunderte von Blechhütten auffindet in denen Leute hausen.
Den Tag den wir in Lilongwe hatten nutzen wir um auf dem Main-Market zu gehen. Da auf diesem Markt Taschendiebstahl zwar gängig ist aber gewaltsame Raubtaten eher unüblich sind nahm Basti seine Kamera mit. Nach dem ersten Foto am Eingang des Marktes wurde uns aber ziemlich schnell klar (gemacht) das Fotos auf solchen Märkten nicht erwünscht sind! Wenn man schon mal über einen solchen Markt gelaufen ist kann man das aber auch verstehen. Die Leute die in ihren Bruchbuden ihre Sachen für ein paar Cent verkaufen verdienen wenn sie Glück haben am Tag vielleicht ein paar Dollar und sind mehr als bettelarm! Die Leute wollen einfach nicht als Attraktion gesehen werden und ihr zuhause müsst somit wohl auf Bilder von den armen afrikanischen Märkten verzichten.
Auf Empfehlung von Nicky, den wir in Südamerika kennen gelernt haben, führte uns unser Weg nach zwei Nächten in der Stadt in die Nhkata-Bay . Diesen Weg meisterten wir in einer 10 Stunden Fahrt in dem wohl abgef***testen Bus dieser Reise! Es war eine alte Schrottkarre die wie in Afrika üblich mit 5 Sitzen in einer Reihe statt mit 4 ausgestattet war! Auch wenn der Bus noch so alt war hing aber ein neuer Flatscreen-Tv drin!
Am Beginn der Fahrt wurden uns einmal wieder vor Augen geführt wie stark der Glaube der Afrikaner in Gott ist! Ein Priester stieg in den Bus und fing das Predigen an. Der Halbe Bus sang die Lieder mit und klatschte in die Hände! Da er auf der Chichewa der Sprache Malawis predigte entschuldigte er sich vor dem ganzen Bus bei uns dafür, dass wir in nicht verstehen konnten und dass er nicht auf Englisch predigte!
Von der Nhkata-Bay an sich waren wir vollkommen begeistert! Ein gemütliches und unbeschreiblich freundliches und authentisches Dorf, dass zu den touristischsten Plätzen Malawis gehört! Dieser Aussage zufolge befinden sich in Malawi unseren Schätzungen zur Zeit vielleicht ein paar Dutzend Touristen, da diese Dorf mit Tourismus nun wirklich nichts zu tun hatte!
Wir nächtigten in einer sehr billigen, einfachen aber doch sehr schönen Lodge etwas außerhalb des Dorfes und durften jedes Mal wenn wir in das Dorf liefen an sämtlichen Straßenshops von jungen Künstlern vorbei laufen! Leider ist es noch ein bisschen früh um Mitbringsel zu kaufen, dort hätte man sich nämlich gut eindecken können!
Normalerweise kann man in fast allen stehenden Gewässern Afrikas nicht baden gehen, da in diesen Gewässern eine Seuche herrscht deren Name uns gerade nicht einfällt;) Der Norden des Malawisees ist jedoch eine Ausnahme und so konnten wir am nächsten Tag in das klare und angenehm warme Wasser des Sees springen und uns erfrischen!
Abends grillten wir Fisch und Kartoffeln , mussten aber früh zu Bett gehen da Stromausfall war uns somit alles dunkel war.
Am nächsten Tag wollten wir weiter nach Tansania! Da gab es aber noch ein ziemlich ziemlich großes Problem, wir brauchten für das Visum in Tansania US Dollar! In der nächsten großen Stadt wurden zunächst sämtliche Banken abgeklappert um Dollar zu finden! Wir wurden leider enttäuscht! Danach wurde dann noch mit Hilfe Einheimischer der Schwarzmarkt gecheckt, aber auch da gab es keine Dollar! Ein älterer Mann gab uns die Empfehlung in eine Stadt nahe der Grenze namens Karonga zu fahren. Er war sich sicher, dass wir dort Dollar kaufen konnten!
Die Fahrt nach Karonga war mal wieder ein absolutes Erlebnis! Sie dauerte 5 Stunden und wir saßen in einem Minibus der genau die Größe eines nicht ausgebauten älteren VW-Buses hatte! In diesem Bus sind wir teilweise mit 16 Erwachsenen und 2 Kindern gefahren! Dieser Rekord sollte aber in Tansania später nochmals gebrochen werden, wo man sagenhafte 19 Leute in den Van quetschte! Alles in allem eine ziemlich Enge aber tragbare Fahrt!
Da es als wir in Karonga ankamen schon dunkel war entschieden wir uns zunächst eine Nacht dort zu Schlafen und am nächsten Morgen bei Tageslicht nach Dollar zu suchen!
Am Abend ging's noch auf ein Bierchen und ne Partie Billiard in den Planet-Club wo wir uns zeitweise von Einladungen auf ein Bier von Einheimischen kaum retten konnten! Uns waren die Einladungen etwas unangenehm und wir wollten sie auf keinen Fall annehmen, so gingen wir früh nach Hause und am nächsten Tag ging's früh raus und es wurde nach Dollar gesucht!
Letztendlich fanden wir welche am Schwarzmarkt. Die Schwarzmarkt- Dollarrate liegt jedoch bei 300 Kwachas pro Dollar, normalerweise liegt der Kurs bei ca 165 Kwachas pro Dollar! Uns blieb im Endeffekt aber keine andere Wahl und wir machten pro Person ärgerliche 25 Dollar Verlust!
Nach einer Nacht in Mbeya in Tansania wo wir endlich mal wieder ein billiges Restaurant-Abendessen für einen Euro und einen halben Liter Bier für 75 Cent bekommen hatten hieß es am nächsten Morgen um 5 Uhr aufstehen und auf nach Dar es Salam!
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